Im Interview: Nico von Nooki’s Fotowelt
In unserem Interview stellen wir Dir diesmal Nico von Nooki’s Fotowelt vor. Er ist vor allem in urbanen Gegenden unterwegs, erforscht Lost Places und schießt stimmungsvolle Portraits.
Wer bist Du und wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Hallo liebes Inspiracles Team, mein Name ist Nico, ich bin 32 Jahre alt und komme aus Berlin. Vor etwa 6 Jahren kam ich zu der Fotografie. Grund war damals meine Freundin. Sie plante, eine neue Spiegelreflexkamera zu erwerben und so fuhren wir in ein Fotofachgeschäft. Ich fand die Kaufberatung damals so gut, dass ich mir eine Kamera kaufte, anstatt meine Freundin. Zu diesem Zeitpunkt stand Weihnachten vor der Tür und so schenkte mir meine Freundin eine Fotoschulung für Einsteiger. Seitdem bin ich der Fotografie erlegen.
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Wann hast Du Dein erstes Foto gemacht und was war es?
Das ist eine sehr gute Frage. Ich habe mein erstes Foto als kleines Kind geknipst. Hier habe ich meinen damaligen Schäferhund fotografiert als ich ihm eine Weintraube zuwarf. Das Bild war natürlich verwackelt und die Technik bei weitem nicht so weit aber es ist trotzdem eine schöne Erinnerung.
Woher bekommst Du selbst Deine Inspiration für neue Fotos oder Foto-Projekte?
Ich fahre meistens zu meinen Fotoprojekten vorab vorbei und schaue mir die Location einmal in Ruhe an. Oftmals setze ich mir auch Mottos wie Lightpainting in einer bestimmten Szenerie (z.B. eine Burg) oder ich versuche eine Bildergeschichte zu integrieren. Bei bekannteren Orten schaue ich mir auch gerne Videos an, gerade wenn der Spot weiter weg ist. Pinterest ist oft auch sehr hilfreich um Ideen zusammeln.
Abgesehen von Deiner Heimatstadt Berlin, welcher Ort den Du fotografierst hast ist Dir besonders im Gedächtnis geblieben?
Ich mag die Stadt Rom besonders gerne. Die Sehenswürdigkeiten sind alle dicht beieinander und sind somit sehr gut zu Fuß zu erreichen und das Essen ist sehr schmackhaft. Darüber hinaus mag ich die Gastfreundlichkeit.
Und welcher der Lost Places, die Du besucht hast war bisher dein Highlight?
Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Jeder Lost Place ist auf seine eigene Art und Weise ein Highlight. Ich glaube aber, dass für mich der Besuch eines ehemaligen NVA Treibstoffslagers besonders interessant war. Das Highlight war, dass ich nicht nur über eine Treppe etwa 20m hinab in den dunklen 10.000l Treibstofftank steigen musste, sondern die einmalig starke Akustik da unten. Wenn du da unten flüsterst, konnte man alles noch an der Oberfläche hören.
Wie findest du selbst Lost Places und hast Du diesbezüglich Tipps für Anfänger?
Ich brauche oft viel Zeit um einen Lost Place zu finden. Hilfreich sind hier Geocaches (ist eine moderne Schnitzeljagd für klein und groß) und die Satellitenkarte bei Google Maps. Ein gutes Netzwerk ist auch sehr hilfreich. Auch Dokus über Lost Places helfen sehr oft weiter. 🙂
Wie wichtig ist Dir Technik beim Fotografieren?
Da bin ich tatsächlich geteilter Meinung. Ich selbst nutze zum Fotografieren eine Sony a7 iii aber ich bin auch der Meinung, dass Einstiegskameras sehr gute Ergebnisse abliefern. Für mich ist die Zuverlässigkeit und die gute Bedienbarkeit besonders wichtig. Gerade in Lost Places ist es oft staubig und dreckig. Hier ist großes und vor allem schweres Equipment nicht zu empfehlen.
Abgesehen von Kamera und Objektiv, was darf bei einer Fototour oder einem Shooting auf keinen Fall fehlen?
Ausreichend Verpflegung und gute Laune dürfen nicht fehlen, denn Fototouren und/oder Shootings gehen meistens über Stunden und das Model oder die Models müssen immer bei Laune gehalten werden, damit das Shooting oder die Tour ein Erfolg wird.
Kann man (fotografische) Kreativität lernen?
Ich bin mir sogar ziemlich sicher das Kreativität gelernt werden kann. Bereits kleine Kinder sind sehr kreativ doch im zunehmenden Alter (z.B. in der Schule) verlernen viele die Kunst, kreativ zu sein. Bei Mathe lernt man mit Zahlen umzugehen. In Deutsch die Rechtschreibung und das Lesen. Ich selbst arbeite in einer Branche die nicht sehr kreativ ist. Das Auge muss also geschult und der Kopf angeregt werden. Letztlich sollte man immer wieder ausprobieren und seine Ergebnisse analysieren.
Wenn Dich jemand fragt, wie er „bessere“ Bilder machen kann: Welchen Rat hast Du für ihn oder sie?
Ich würde ihm zum Beispiel Themen nennen. Zum Beispiel eine Woche nur schwarz und weiß fotografieren um zu lernen wie man mit Kontrasten umgehen kann. Oder eine Woche Motive fotografieren um das Auge bewusster wahrnehmen zu lassen. Kreativität kann auch über Mottos gesteigert werden.
Welches ist Dein liebstes soziales Netzwerk um Fotos zu teilen und warum?
Mein Lieblingsnetzwerk ist für mich tatsächlich Instagram. Hier kann ich mich nach neuen Ideen umschauen. Ich lerne dort auch viele neue nette Menschen kennen die ich möglicherweise niemals kennen gelernt hätte (z.B. auf Grund der Entfernung). Darüber hinaus sehe ich weitere Spots außerhalb von meinem Einzugsgebiet und habe damit die Chance neue Ecken zu entdecken und ich kann mich inhaltlich natürlich austauschen.
„Du hast doch eine super Kamera! Bringst Du die zu unserer Hochzeit mit?“ Deine Antwort?
Selbstverständlich bringe ich eine Kamera mit wenn ihr noch keinen Fotografen engagiert habt.
Gibt es Fotografen oder Websites, die Dich besonders inspirieren und die Du hier empfehlen möchtest?
Ein Wort, eine Meinung
Social Media – Zusammenhalt
Megapixel – Sorgt für mehr Details aber weniger Lichtempfindlichkeit
Inspiration – Kreative Bildgestaltung
HDR – Kontrastwirkung
Photoshop – Bildbearbeitung
Analog – Filmdose
Zeig mir Deine Bilder, ich sag Dir, wer Du bist.
Danke
Danke für das Interview!
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