Nach langer Zeit dürfen wir euch endlich einmal wieder eine Fotografin in unserem Interview vorstellen! Heute freuen wir uns, Désirée Illsinger bei uns im Gespräch zu haben. Désirée ist eine Münchner Fotografin für Portraitfotografie und Instagrammerin, deren zweite Leidenschaft die Gastronomie geworden ist. Also, here we go:

Liebe Désirée, stell dich doch bitte einmal kurz vor:

Mein Name ist Désirée Illsinger und Fotografie hat mich schon von früh an begleitet. Seit 2011 ist es fester Bestand in meinem Leben und seit 3 Jahren baue ich mir meine fotografische Tätigkeit auf.
Ich habe meine Base in München, aber bezeichne mich, wie Viele meiner Generation als global citizen.

Mein Instagram Feed: @desiree.illsinger

Website: www.desiree-illsinger.com
FaceBook: www.facebook.com/desiree-illsinger

© Désirée Illsinger
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Wann hast Du Dein erstes Foto gemacht und was war es?

Ich war schon immer in Kontakt mit Fotografie durch meinen Grossvater. Meine erste Kamera habe ich in der Grundschule gehabt. Wann genau das erste Bild geknipst wurde kann ich nicht sagen, aber ich hab die meisten Bilder in der Grundschule auf der Klassenfahrt gemacht gehabt. Ich weiß leider nicht mehr was für eine Kamera es war, aber sie war rot und natürlich Analog. Als Teenie hab ich mich immer in meinem Zimmer eingeschlossen und unzählige Fotos gemacht. Zum Abi hab ich dann meine erste Spiegelreflex Kamera geschenkt bekommen.

 

Woher bekommst Du Deine Inspiration für neue Fotos oder Foto-Projekte?

Das Leben an sich – ich bin ein Detailmensch und sauge so viele Impressionen täglich auf- ich glaube dass ich unterbewusst in Fotoshootings darauf zurückgreife.
Ich war erst dieses Wochenende auf einen Konzert und das Licht der Scheinwerfer in Kombinationen mit den anderen Specialeffects hat mir so gut gefallen, dass ich das bald zeitnah als Fotoprojekt umsetzen möchte.

 

Wie wichtig ist Dir Technik beim Fotografieren?

Sekundär- für mich steht an erster Stelle die Bildsprache. Ich schaue mir das Bild an und fühle hinein- ist es ein schwarz weiß Bild oder doch ein Farbbild? Welche Emotionen fühle ich und welche Farbnuancen drücken diese Emotionen in mir aus und welche Emotionen sollen sie beim Betrachter auslösen? Dieser Prozess findet bei mir unterbewusst und intuitiv bei meiner Bildbearbeitung statt statt. Ich habe keine Strategie dabei.
Manchmal schäme ich mich, wenn ich im Fotoshop stehe und neben mir ein ambitionierter Hobbyfotograf mit dem Verkäufer über irgendwelche Technik Daten und kleinsten Abweichungen fachsimpelt. Dann denke ich mir immer. oh man Desi- du musst Dir das auch alles aneignen, aber ich schieb es immer vor mich her.

 

Welches Deiner Bilder oder Serien bewegt Dich? Und warum? Zeigst Du es uns?

Ich liebe schwarz weiß Bilder. Ich finde die sind am ehrlichsten. Farben erzeugen leichter Emotionen bzw. manipulieren den Betrachter unterbewusst und lenken vom Wesentlichen ab. Bei schwarz weiß Fotografie musst Du es schaffen ohne Beihilfe von Farben was beim Betrachter auszulösen. Ich folge ein paar Fotografen, die Wahnsinns Farbbilder machen. Manchmal zeigen sie dann das Bild in schwarz weiß und so sehr mich das Farbbild von den Socken gehauen hat, desto weniger spüre ich die Begeisterung bei dem gleichen Bild in schwarz weiß.

Diese drei Bilder bewegen mich.

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Bei dem Bild von Natalie könnte ich mich stundenlang in ihren Augen verlieren. Der Blick ist einfach so intensiv. Er spiegelt Weiblichkeit, Verletzlichkeit, aber auch Stärke und Durchsetzungsvermögen. © Désirée Illsinger

 

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Johannes strahlt Gelassenheit aus und ein sehr natürliches ehrliches Lachen. Das Bild signalisiert mir, dass er sich wohl fühlt. © Désirée Illsinger

 

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Nhi strahlt Coolness aus. Ich mag diese Art von Fotografie sehr gerne. Das kann man aber nur mit Menschen erschaffen, die sich vor der Kamera wohlfühlen. © Désirée Illsinger

Kann man (fotografische) Kreativität lernen?

Ich glaube in jedem Mensch steckt Kreativität. Die meisten Menschen verlernen Kreativität jedoch, weil sie früh darauf getrimmt werden zu funktionieren. Kreativität geht einher mit Phantasie und Phantasie wird vor allem im Kindesalter gefördert. Meiner Empfindung nach geht viel Phantasie verloren, wenn Kinder schon früh anfangen in das gesellschaftliche System integriert zu werden. Der Freiraum wird eingeschränkt und somit auch die Möglichkeit zu phantasieren bzw. die Zeit die Phantasie zu entfalten und folglich wirkt sich das auf die Kreativität aus. Wenn man Phantasie in sich trägt kann man improvisieren. Wird einem die Phantasie genommen, dann handelt man meist nach Schema F- es entsteht auch nichts Neues, sondern Bekanntes.
Bezüglich der fotografischen Kreativität- ich glaube man hat es oder nicht. Es gibt viele Fotografen, die rein technischen gesehen top sind, aber der kreative Aspekt im Hintergrund steht und vieles eintönig wirkt-was ich finde auch vollkommen solide ist. Alles hat seine Daseins Berechtigung und spricht eine bestimmte Zielgruppe an.

 

Wenn Dich jemand fragt, wie er „bessere“ Bilder machen kann: Welchen Rat hast Du für ihn oder sie?

Schwere Frage, da ich mich nicht als Lehrer sehe. Ich muss selbst noch so viel lernen.
Möchte man fotografisch bessere Bilder machen? Üben, ausprobieren& Geduldig sein. Konstante Veränderungen passieren nicht von heute auf morgen, sondern sind an einen Lernprozess geknüpft. Abgesehen davon entwickelt man seinen eigenen fotografischen Stil mit der Zeit. Ich selbst z.b. könnte meinen Stil nicht wirklich beschreiben. Eine Bekannte sagt immer. Ah das ist so ein Desi Bild. und ich frag mich dann immer- woran sieht sie das?
Also mein Tipp bzgl. Fotografie von Menschen..
Mein Anspruch ist es, den Menschen so darzustellen wie er ist. Es hat gedauert bis ich mich von Architektur und Landschaft auf das Fotografieren von Menschen eingelassen hatte. Ich bin zwar ein Emphatischer Mensch, hatte aber immer Angst vor dem direkten Kontakt mit Menschen. In den letzten 4 Jahren habe ich jedoch hauptsächlich nur noch Menschen fotografiert und dabei ist die Kunst und die Herausforderung Menschen binnen weniger Minuten zu fühlen und Ihnen das Gefühl zu geben, dass sie so sein dürfen wie sie sind und das ich sie nicht dafür verurteile, sondern sie als Mensch und ihren Mut sich vor die Kamera zu stellen respektiere. Also kurz gesagt mein Rat: Dem Mensch vor der Kamera Sicherheit geben. Menschen zeigen ihre Emotionen, wenn sie sich wohlfühlen. Ist der Mensch vor der Kamera unsicher oder fühlt sich nicht wohl, dann sieht man das auf dem Bild. Deswegen finde ich es als Fotografin mit am wichtigsten emphatisch zu sein und seinen Gegenüber zu spüren… UND Körpereinsatz. Ich liege auf kalten Bürgersteigen wenns sein muss für Streetphotography. Bei Hochzeiten trage ich aus Respekt gegenüber dem Brautpaar ebenfalls Kleider… da bin ich mir nicht zu fein mich auch mal im Abendkleid auf den Boden zu setzen. Wenn was dreckig wird, kann man das reinigen… für mich zählt das bestmögliche Foto zu produzieren.

 

„Du hast doch eine super Kamera! Bringst Du die zu unserer Hochzeit mit?“ Deine Antwort?

Na klar mach ich ein paar Schnappschüsse.

Ein Wort, eine Meinung

Social Media – in Maßen zu genießen.

Megapixel – technische Daten…

Inspiration – Grundbaustein für Fotografie

HDR – das lass ich unkommentiert 🙂

Photoshop – Bestandteil der modernen Fotografie…neue Gattung??

Analog – erste Liebe

Zeig mir Deine Bilder, ich sag Dir, wer Du bist.

Stell Dich in ein paar wenigen Bildern selbst vor!

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Danke
Danke für das Interview!

 

Zum Weiterlesen:

Fotografie Basics – 10 Inspiracles Tipps für effektiveres Arbeiten und bessere Bilder!

 

 

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