Ich bin Nora Ehricke und wohne schon seit einigen Jahren im Schwäbischen, unweit von Stuttgart. Als Redakteurin in der IT-Branche bin ich beruflich immer am Puls der Zeit und muss mich mit den neuesten Technologien vertraut machen. Die Fotografie sah ich lange als kreativen Ausgleich, bei der ich meine Intuition spielen lassen konnte. Erst in den letzten Jahren habe ich mich verstärkt mit der Technik dahinter befasst, die Kreativität bei der Herangehensweise ist jedoch geblieben. Ich besitze bewusst eine eher spärliche Fotoausrüstung und versuche auf meinem Blog immer wieder zu zeigen, dass es auf ein erstklassiges Equipment nicht unbedingt ankommt. Seit ein paar Jahren bin ich mit meinen Bildern in den größeren Agenturen für Stockfotos vertreten.

Webseite: https://www.foto-paletti.de
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Wann hast Du Dein erstes Foto gemacht und was war es?

An mein erstes selbstgemachtes Foto kann ich mich nicht erinnern. Was ich allerdings noch in Erinnerung habe, ist die Tatsache, dass mir mein Onkel als Kind eine Agfa-Pocket-Kamera geschenkt hat, die mir dann viele Jahre treue Dienste geleistet hat. Ich habe sie in den Ferien immer dabeigehabt und diverse Kindergeburtstage und Alltagsszenen damit abgelichtet. Sie hat es auch unbeschadet überstanden, wenn sie über den Asphalt geschlittert ist…

Woher bekommst Du Deine Inspiration für neue Fotos oder Foto-Projekte?

Das mit der Inspiration ist ja so eine Sache. Ich könnte jetzt sagen, ich orientiere mich an großen Vorbildern, Fotografen, gehe auf Ausstellungen etc. Sehr wenig davon ist wirklich wahr. Die Realität sieht so aus, dass ich, wie viele andere Blogger, gerne in einer feinen Sammlung aus favorisierten Blogs, Pinterest- und Instagram-Profilen stöbere. Dabei stellt mein Gehirn (deins natürlich auch) Verbindungen her, verknüpft Inhalte und schöpft aus dem Gesehenen neue Ideen. Das Gleiche kann auch bei einem Spaziergang in der Natur passieren oder beim Beobachten von Menschen, Tieren, Pflanzen. Meist braucht es nicht viel und auf meiner Ideenliste stehen immer >5 Ideen, die noch realisiert werden wollen.

Wie wichtig ist Dir Technik beim Fotografieren?

Es ist mir schon wichtig, meine Kamera zu kennen und zu wissen, welches Objektiv sich für welches Projekt anbietet. Ich experimentiere auch gerne mit außergewöhnlichen Objektiven herum. Für Stockfotos ist es sowieso immer wichtig, knackig scharfe Fotos in einwandfreier Belichtung zu machen. Aber: sich wirklich intensiv mit Technik zu befassen erfordert vor allem Zeit, die ich nicht habe, bzw. die ich lieber in kreative Ideen investiere als in Technik. Es gibt auf meinem Blog einen Artikel, den ich zu diesem Thema verfasst habe und der meine Meinung ziemlich genau abbildet: https://foto-paletti.de/allgemein/warum-mir-kamera-fast-egal-ist/

Welches Deiner Bilder oder Serien bewegt Dich? Und warum? Zeigst Du es uns?

Ich mag es nicht besonders, großen Aufwand für meine Fotos zu betreiben und bin auch nicht der Typ Fotograf, der sich Stunden auf die Lauer legt, um eine außergewöhnliche Tier- oder Naturszene einzufangen. Viele meiner Bilder entstehen spontan während meiner Fotostreifzüge durch die nahegelegene Natur. Einige Sessions sind auch vorbereitet, aber ich achte darauf, dass sich das Drumherum in Grenzen hält.

Was mich bewegt, ist ganz unterschiedlich. Die folgenden Fotos von Gräbern auf den Schlachtfeldern von Verdun haben mich besonders bewegt, aber nicht, wegen der Fotos an sich, sondern aufgrund der unermesslichen Anzahl an Gefallenen, die man sonst nur aus Geschichtsbüchern kennt. Auf jedem Kreuz steht der Name eines Soldaten. Mein Objektiv war nicht weitwinklig genug, um das gesamte Gräbermeer abzubilden…

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Die hügelige Landschaft in diesem vom Bombenhagel ausradierten Dorf kommt durch die Granateneinschläge zustande und ist auch 100 Jahre nach dem Krieg gut erkennbar.

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Manchmal bin ich auch einfach von der Bescheidenheit und der Filigranität der Natur beeindruckt.

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Kann man (fotografische) Kreativität lernen?

Ja, ich behaupte, man kann. Es ist alles nur eine Sache der Übung. Wer im Leben bewusst visuell unterwegs ist (und seine Umwelt nicht nur wahrnimmt, um sich in ihr zurechtzufinden) findet viele Impulse, die dann fotografisch umgesetzt werden können. Umgekehrt glaube ich allerdings auch, dass (fotografische) Kreativität verkümmert, wenn man immer nur dieselbe Umgebung erfährt, ohne Impulse von außen. Ich glaube, da kann selbst das fantasievollste Gehirn aus sich selbst heraus keine neuen Ideen hervorbringen.

Wenn Dich jemand fragt, wie er „bessere“ Bilder machen kann: Welchen Rat hast Du für ihn oder sie?

Da fällt mir als erstes ein, dass „bessere“ Bilder meist durch weniger Details und der Reduzierung aufs Wesentliche entstehen. Am Anfang macht man oft den Fehler, zu viele Einzelheiten auf einem Foto festhalten zu wollen, z.B. bei einer Wohneinrichtung. Das erzeugt beim Betrachter ein Tohuwabohu im Kopf und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.

„Du hast doch eine super Kamera! Bringst Du die zu unserer Hochzeit mit?“ Deine Antwort?

Kann ich gerne als Ergänzung zu einem offiziell engagierten Hochzeitsfotografen machen.

Ein Wort, eine Meinung

Social Media: kann hilfreich sein, ist aber leider oft Krampf.
Megapixel:     sind meist ein Hype und nur für Großformate wirklich relevant.
Inspiration:     erhält man durch eine abwechslungsreiche Umgebung.
HDR:              ist für mich noch Neuland.
Photoshop:    oder eine ähnliche Bildbearbeitungssoftware sind für mich neben Lightroom ein Standard.
Analog:          war immer eine totale Überraschung nach der Filmentwicklung.

Zeig mir Deine Bilder, ich sag Dir, wer Du bist.

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Danke

Danke für das Interview!

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