Das Fotografieren bei Nacht ist eine der schwersten Disziplinen in der Fotografie. Wir können es gut verstehen, wenn Dich die Dunkelheit einschüchtert. Nach Sonnenuntergang sitzt man einfach lieber mit einer Tasse Kakao auf der Couch oder bearbeitet ein paar Bilder. Dabei verpasst Du aber eine ganze Menge! Nachts Fotografieren kann trotz schwieriger Lichtsituationen und eher dunklen Farben zu tollen Ergebnissen führen. Du musst Dich nur trauen!

Deshalb: Trink den Kakao aus und zieh Dir bei frostigen Temperaturen eine warme Jacke an. Pack die Kamera ein und dann ab nach draußen mit Dir. Du bist immerhin Fotograf und dazu gehört nunmal das ein oder andere Abenteuer. Wir haben hier fünf Tipps für Dich  zusammengestellt, die Dir dabei helfen sollen, abwechslungsreichere Nachtfotos zu machen.

Ganz nebenbei: Oft kannst Du Dich beim Fotografieren bei Nacht nicht so sehr auf die Automatik Deiner Kamera verlassen. Jetzt ist die Gelegenheit, sich mit den manuellen Einstellungen vertraut zu machen. Lerne, wie sich ISO, Blende und Belichtungszeit auf Deine Bilder auswirken und wie Du sie für Dich nutzen kannst.

 

Nachtfotografie – Inspiracles immer an Deiner Seite

Die Tipps in diesem Artikel sind übrigens teilweise Auszüge aus unserer Inspiracles Edition “Nachtofotgrafie*. Dort findest Du ganze 52 Aufgaben für kreative Nachtfotos, inklusive Lightpainting.

 

Nachts Fotografieren - 5 Tipps für kreativere Nachtfotos
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Nachts Fotografieren Tipp 1: Nutze den Regen

Es hat gerade geregnet und draußen ist noch alles feucht? Vielleicht haben sich sogar ein paar Pfützen gebildet? Perfekt! Was im ersten Moment eher ungemütlich und so gar nicht nach einem Fotografie-Ausflug klingt, kann Dir bei Nacht stark in die Hände spielen.

Nasse Straßen und Gehwege werden die Lichter der Umgebung reflektieren. Daraus entstehen tolle Farbenspiele. Besonders in Kombination z.B. mit Kopfsteinpflaster kannst Du so schöne Muster erzeugen.

Wenn sich außerdem Pfützen gebildet haben, lassen sich hier super Spiegelungen fotografieren. Dafür muss Deine Kamera natürlich möglichst nahe am Boden sein. Außerdem hast Du vermutlich schon gemerkt, dass Du für diese Art von Bildern viel Umgebungslicht brauchst. Das können Straßenlampen sein oder auch eine hell erleuchtete Tankstelle oder Fußgängerzone.

 

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Nachts Fotografieren Tipp 2: Mach unscharfe Bilder

Ja ehrlich! Das klingt jetzt erstmal komisch. Aber Lichtquellen in der Nacht sind dafür perfekt geeignet. Mit ihnen kannst Du Bilder machen, die nur aus Bokeh bestehen. Bokeh – das ist der unscharfe Teil des Bildes. Also das, was nicht in der Fokusebene liegt.

Kleine Lichtquellen (wie beispielsweise Straßenlaternen oder die Lichter von Autos) werden darin zu farbigen Kreisen. Das erzeugt mit etwas Fingerspitzengefühl interessante Muster im Bild. Du kannst sogar versuchen, kleine (unscharfe) Geschichten mit Deinem Bokeh zu erzählen. Dabei bleibt dem Betrachter immer noch etwas Interpretationsspielraum überlassen.

Am besten nutzt Du hierfür übrigens den manuellen Fokus. Der macht es Dir möglich, das komplette Bild absichtlich unscharf zu stellen. Das sollte mit jedem Wechselobjektiv (und mit vielen fest verbauten Objektiven) machbar sein.

 

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Nachts Fotografieren Tipp 3: Versuche Dich an Langzeitbelichtungen

Langzeitbelichtungen! Eine der spaßigsten Disziplinen für die Nachtfotografie. Du willst Nachts fotografieren, findest aber überhaupt keine gute Inspiration? Eine Langzeitbelichtung geht immer und überall. Einzige Voraussetzung: Du solltest ein Stativ dabei haben.

Außerdem ist jetzt der manuelle Modus gefragt. Für eine Langzeitbelichtung solltest Du die Belichtungszeit Deiner Kamera auf mindestens 1 Sekunde stellen. Nach oben sind allerdings keine Grenzen gesetzt. Je nach Motiv und Situation machen unterschiedliche Belichtungszeiten Sinn.

Als Motiv eignen sich alle Arten von bewegten Lichtern. Das können fahrende Autos oder andere Verkehrsmittel sein. Hier kannst Du aber auch wieder etwas kreativer werden. Ist gerade ein Volksfest oder Jahrmarkt in der Nähe? Die Karussells sind die perfekten Motive für Langzeitbelichtungen.

 

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Nachts Fotografieren Tipp 4: Suche “Urbane Lichtquellen”

Städte haben Nachts einige schöne Licht-Szenarien zu bieten. Gehst Du gezielt durch Innenstädte oder Bereiche mit vielen Lichtquellen, wirst Du auf viele fantastische Fotomotive stoßen.

Solche Lichter können z.B. Neonlichter in Schaufenstern sein, die eine ganz besondere “Stadt”-Stimmung erzeugen. Befindest Du Dich in einer Jahreszeit, in der es früh Dunkel wird, suche auch nach kleinen, freistehenden Geschäften und Ständen, die durch Ihre Beleuchtung herausstechen.

Das kann alles von kleinen Läden über einen Imbisswagen bis hin zu einem Getränkeautomaten sein. Oft findet man darin bei genauerem hinsehen interessante Motive, die in einem Nachtfoto gut isoliert werden können.

 

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Nachts Fotografieren Tipp 5: Lightpainting – werde richtig kreativ

Hast du schonmal den Begriff “Lightpainting” gehört? Er bezeichnet tatsächlich das “malen mit Licht”. Ja, das funktioniert wirklich!

Auch hier wird wieder auf eine Langzeitbelichtung gesetzt. Nutze also am besten wieder ein Stativ dafür. Außerdem brauchst Du eine Lichtquelle, die Du in der Hand halten kannst. Mit Ihr werden Formen in das Bild gemalt. Eine Taschenlampe (z.B. an Deinem Telefon) ist dafür erstmal vollkommen ausreichend.

Starte jetzt mit Deiner Kamera eine Langzeitbelichtung und “male” dann mit der Taschenlampe Formen in Dein Bild, indem Du ihre Umrisse nachfährst. So kannst Du ganze Motive, Buchstaben oder abstrakte Linien aus Licht in Dein Bild zaubern.

Das Thema “Lightpainting” hat es Dir angetan und Du möchtest gern mehr darüber erfahren? Inspiracles Schöpfer Bernhard Rauscher zeigt unter dem Synonym “Lumenman” viele fantastische Lightpainting-Aufnahmen. Außerdem findest Du auf seiner Website wertvolle Tips und Tools für Profi-Lightpainting.

 

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Bonustip: Nachtportraits

Du hast es bis hierhin geschafft? Dann haben wir als Belohnung noch einen Bonustip für Dich: Mach Portraits!

Vielleicht hast Du Portraits bei Tageslicht oder im Studio bereits perfektioniert. Gerade dann ist es an der Zeit, diese Fähigkeit weiter auszubauen. ein Portrait bei Nacht zu fotografieren kann eine ganz neue Herausforderung sein, bei der Du aber auf jeden Fall etwas lernst. Das Licht im Gesicht Deines Modells mit dem Hintergrund in Einklang zu bringen erfordert einiges an Fingerspitzengefühl.

Du kannst hier entweder klassisch den Weg über einen Blitz gehen oder gezielt nur das vorhandene Licht nutzen. Schaufenster eigenen sich super als große Lichtquelle von der Seite. Auch Neonlichter können interessante und ungewöhnliche Effekte in Deine Portraits zaubern. Trau Dich und werde kreativ!

 

 

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Noch mehr Tipps für kreative Nachtfotos

Du hast jetzt richtig Lust bekommen, kreativere Fotos zu machen? Dann haben wir noch so einiges für Dich im Petto, dass Dir dabei helfen wird. Unsere bereits angesprochene Inspiracles Edition “Nachtfotografie”* beinhaltet insgesamt 52 Aufgaben für das Fotografieren bei Nacht. Wenn Du ein paar Tipps für die technische Seite brauchst, können wir Dir sowohl die Inspiracles Spickzettel* als auch unsere Fotorezepte Kompakt zum Thema Nachtfotografie empfehlen*.

Interessiert Du Dich noch mehr für das Thema Lightpainting, dann findest Du in unserem Shop außerdem den Lumenman Lightpainting Fotokurs, einen Videokurs von insgesamt 7,5 Stunden Länge.

 

* Dies ist ein Amazon Affiliate-Link. Wenn Du über diesen Link einkaufst, bezahlst Du keinen Cent mehr, unterstütz aber Inspiracles, weil wir ein bisschen was vom Erlös abbekommen.

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