Das Inspiracles Interview: Kreative Fotografie von Daniel Wendland

Diesen Monat möchten wir Dir in unserem Interview Daniel Wendland vorstellen. Er nimmt seit langer Zeit immer wieder an unseren Monatschallenges teil und zeigt, dass man für gute Fotos manchmal einfach nur etwas Kreativität und einen Blick für Details braucht.

 

Wer bist Du und wie bist Du zur Fotografie gekommen?

Mein Name ist Daniel Wendland, ich bin 40 Jahre alt und begeisterter Hobbyfotograf. Ich lebe mit meiner Frau und unseren beiden Töchtern im schönen Ostwestfalen.

Vor ca. 20 Jahren habe ich mein Interesse zur Fotografie entdeckt. Anfangs bin ich mit der analogen Spiegelreflexkamera meiner Eltern losgezogen. Der Lerneffekt war allerdings nicht so gut, da man die Ergebnisse nicht direkt betrachten konnte. Schnell kam dann der Umstieg auf eine digitale Kompaktkamera. Im Laufe der Zeit wurden meine Kameras immer besser aber die Ergebnisse leider nicht. Zudem wusste ich mit den fertigen Fotos nichts anzufangen. Sie wurden gespeichert und nur selten betrachtet. Im letzten Jahr habe ich dann Instagram für mich entdeckt. Dort zeige ich seitdem meine Werke und bekomme Feedback. Im letzten Jahr habe ich deshalb mehr über Fotografie gelernt als in den vorherigen 20 Jahren.

Daniel Wendland auf Instagram: https://www.instagram.com/various_pix/

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Deine Bilder stechen vor allem durch fantastisches Licht und tolle Farben hervor. Wie viel Inszenierung und Vorbereitung steckt in den Bildern und wie viel entsteht einfach spontan?

Viele meiner Fotos werden nicht vorbereitet und entstehen spontan. Speziell die Naturfotos, also Blumen, Gräser und ähnliches, werden nicht vorbereitet. Ich gehe in den Garten oder in den Park und mache einige Aufnahmen. Später werden diese dann aus einem RAW entwickelt und, mal mehr und mal weniger, nachbearbeitet. Da kann man dann im Nachhinein noch etwas an der Lichtstimmung nachbessern falls erforderlich.

 

Was ist für Dich persönlich die größte Hürde bei deinen Makro-Fotos und wie überwindest Du sie?

Die größte Hürde ist das nicht vorhandene Makroobjektiv. Ich nutze für die Makroaufnahmen überwiegend mein 18-55mm Kitobjektiv an einer DSLM mit APS-C-Sensor. Dieses kombiniere ich mit Nahlinsen oder Zwischenringen. In seltenen Fällen auch mit einem Retroadapter. Diese Hilfsmittel sind erheblich günstiger als ein Makroobjektiv und man kann recht gute Ergebnisse damit erzielen. Auch mit Focus-Stacking experimentiere ich hin und wieder. Das ist gar nicht so schwer wie ich anfangs dachte.

 

Abgesehen von Makro-Bildern, was interessiert dich fotografisch noch besonders?

Generell mag ich Schwarzweißfotos sehr gerne. Hier wird der Blick nicht durch Farben abgelenkt. Noch lieber mag ich die Kombination aus Schwarzweiß und Minimalismus.

Abgesehen von Kamera und Objektiven: Was darf für Dich bei einem Shooting auf keinen Fall fehlen?

Gute Laune!

Du zeigst auf Deinem Instagram-Kanal viele Kleine Tutorials und “How-To”s. Was hat Dir persönlich am meisten geholfen, als du die Fotografie gelernt hast?

Ich habe mir im letzten Jahr viele Videos angesehen um dazuzulernen. Mir hat das geholfen und deshalb dachte ich mir, dass es nicht schaden kann wenn ich selbst einige Videos zu meiner Vorgehensweise zeige. So können meine Abonnenten besser nachvollziehen wie meine Fotos entstehen. Zudem freue ich mich wenn ich jemandem damit etwas beibringen kann.

Die Challenges von Inspiracles haben mir aber tatsächlich auch geholfen. Jeden Monat eine Aufgabe zu der man drei Fotos posten kann. Da denkt man gerne etwas länger über das Monatsthema nach um ansehnliche Ergebnisse zu zeigen. In Erinnerung ist mir geblieben, dass mir das Thema Defocus am meisten Freude bereitet hat. Dazu hatte ich sehr viele Ideen. Das Thema Flash hat mich hingegen fast zur Verzweiflung gebracht. Dazu wollte mir einfach nicht viel einfallen. Bei den Umsetzungsversuchen der wenigen Ideen konnte ich dann aber doch meinen Blitz besser kennen lernen. 

 

Unter anderem handeln einige Deiner Videos vom Fotografieren mit Smartphones. Kann man mit einem Smartphone genau so gute Bilder machen wie mit einer DSLR / DSLM?

Generell gilt immer noch, dass der Fotograf das Bild macht und nicht die Kamera. Also ja, mit heutigen Smartphones kann man super Aufnahmen machen. Ich bin mit meinen Smartphonefotos oft sehr gut zufrieden wenn ich diese „nur“ für Instagram verwende. Spätestens wenn man ein Foto stark bearbeitet, das man mit dem Smartphone im jpg-Format aufgenommen hat, sieht man aber die Qualitätsunterschiede in der 100%-Ansicht deutlich. Da sind Kameras mit größeren Sensoren im Vorteil.

Aber wer läßt sich schon von jedem Foto ein Poster anfertigen? Für viele Zwecke (z.B. soziale Medien) reicht die Qualität der Smartphonefotos aus.

Zusammengefaßt würde ich sagen, dass man mit Smartphones sehr gute Aufnahmen machen kann, Kameras mit größeren Sensoren sind den Smartphones aber technisch überlegen.

Und das Beste an meiner Smartphonekamera ist, dass ich sie immer dabei habe!

Woher bekommst Du selbst Deine Inspiration für neue Fotos oder Foto-Projekte?

Inspiration gibt es an jeder Ecke. Viele Ideen entnehme ich der Explore-Page bei Instagram. Da sehe ich ständig Fotos die mir gefallen. Ich mache mir dann dazu eine schnelle Notiz im Smartphone und setze die Idee irgendwann, in meiner eigenen Interpretation, um.

Wie wichtig ist Dir Technik beim Fotografieren?

Technik war mir immer wichtig, auch heute noch. Hier geht es mir aber weniger um die Anzahl der Megapixel oder einen superschnellen Autofokus. Vielmehr interessieren mich Details wie ein Klappdisplay oder dass sich die Speicherkarte entnehmen läßt ohne die Kamera vom Stativ zu nehmen. Meine 6 Jahre alte DSLM bietet mir all diese Annehmlichkeiten und trotzdem liebäugelt man hin und wieder mit neuerer Technik.

Welches Deiner Bilder oder Serien bewegt Dich? Und warum? Zeigst Du es uns?

Meine Bilder sind eher selten von Emotionen geprägt. Viele Reaktionen auf meine Werke bewegen mich mehr als die Fotos selbst. Mir ist immer das Bild wichtig, das ich aktuell poste.

Kann man (fotografische) Kreativität lernen?

Ja, davon bin ich überzeugt. Eine künstlerische Ader ist jedoch von Vorteil. Mit der Zeit entwickelt man einen Blick für interessante Motive und lernt dann quasi ohne weiteres Zutun diese kreativ in Szene zu setzen. Man muss sich nur darauf einlassen. Erzwingen läßt sich Kreativität nicht.

Wenn Dich jemand fragt, wie er „bessere“ Bilder machen kann: Welchen Rat hast Du für ihn oder sie?

Viel fotografieren. Die Fotos werden dann mit der Zeit besser. Schließlich lernt man aus seinen Fehlern.

„Du hast doch eine super Kamera! Bringst Du die zu unserer Hochzeit mit?“ Deine Antwort?

Nein

Ein Wort, eine Meinung

Social MediaNutze ich.

Megapixel Uninteressant

InspirationGibt es an jeder Ecke.

HDRWer es mag…

PhotoshopNachbearbeitung ist mir sehr wichtig.

AnalogDas ist nichts für mich.

Zeig mir Deine Bilder, ich sag Dir, wer Du bist.

Stell Dich und deine Arbeit in ein paar wenigen Bildern selbst vor!

 

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Danke

Danke für das Interview!

Zum Weiterlesen:

Inspiracles Interview -August 2020 – Lea Böhland

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